RV Dresden-MeißenProjekteArtenschutz an Gebäuden

Artenschutz an Gebäuden

Grafik: SMEKUL
×
Grafik: SMEKUL

Seit den 1990er Jahren werden marode Gebäude in Dresden und in anderen ostdeutschen Städten saniert, zurückgebaut oder abgerissen. Dabei verschwinden jedoch auch in Größenordnungen Spaltenquartiere und Bruthöhlen unserer gebäudebewohnenden Vögel und Fledermäuse. Als ehemalige Fels- und Baumbrüter haben sie sich dem Menschen im Laufe der Urbanisierung angeschlossen. Gebäude stellen für sie Kunstfelsen dar, in denen sie Ruheplätze finden und ihre Jungen großziehen können.

Viele Gebäude bieten Fledermäusen zudem auch im Winter Quartiermöglichkeiten für den Winterschlaf. Sie können innerhalb der Drempel (Kriechböden) im Plattenbau oder hinter den Waschbetonplatten überwintern, im Frühjahr dort Wochenstuben bilden und im Herbst ihre Balzquartiere unter der Blechattika der Flachdächer beziehen. Während der Aktivitätsperiode bilden Fledermäuse einen Quartierverbund im Gebiet. Sie nutzen je nach Art unterschiedliche Quartiertypen im Jahresverlauf und kehren zu diesen immer wieder zurück.

Werden Gebäude saniert oder ganze Wohngebiete abgerissen –wie dies vor Jahren geschah- sind deshalb auch unsere besonders und streng geschützten Vögel und Fledermäuse stark betroffen.

Deshalb wurde 1996 vom NSI Dresden ein Projekt ins Leben gerufen, welches sich mit dem Schutz der betroffenen Arten und ihrer Lebensstätten beschäftigt.

Durch Voruntersuchungen, Begutachtungen und ökologische Baubegleitung im Rahmen von Sanierungs- und Abrissvorhaben konnten so vom NSI allein in den zurückliegenden 21 Jahren über 12 000 Quartiere für Vögel, Fledermäuse und Wildbienen in Dresden und Meißen erhalten und wieder neu geschaffen werden. Insgesamt wurden in Dresden ca. 25 000 bis 30 000 Ersatzquartiere für Vögel und Fledermäuse eingebaut. (Stand 2015)


Grafik: Karl-Kaus-Stiftung
×
Grafik: Karl-Kaus-Stiftung

Das Projekt wird seit 15 Jahren tatkräftig durch die Karl Kaus Stiftung in Bremen unterstützt. Auch mit  ihrer Hilfe konnten in Dresden ca. 13.000 (Stand 2017) Quartiere für Vögel und Fledermäuse geschaffen werden.

Weitere Infos zum Schutz von gebäudebewohnenden Arten gibt es im ARTIKEL AUS „WOHNUNG + GESUNDHEIT“ NR. 163

sowie im Serviceteil NABU-Handlungsleitfaden Gebäudesanierung

Rettung gebäudeabhängiger Tiere


×
Fledermausganzjahresquartiere in einem Giebel eines Wohngebäudes in DD-Striesen – Foto: Marion Lehnert
Fledermausganzjahresquartiere in einem Giebel eines Wohngebäudes in DD-Striesen – Foto: Marion Lehnert
×
Haussperling vor dem Abriß des ehemaligen Polizeigebäudes Schießgasse – Foto: Marion Lehnert
Haussperling vor dem Abriß des ehemaligen Polizeigebäudes Schießgasse – Foto: Marion Lehnert
×
Loggienkontrolle vor der Entkernung eines Plattenbaues – Foto: Marion Lehnert
Loggienkontrolle vor der Entkernung eines Plattenbaues – Foto: Marion Lehnert
×
Blick in ein ehemaliges Fledermaus-Wochenstubenquartier hinter einer Waschbetonplatte – Foto: Marion Lehnert
Blick in ein ehemaliges Fledermaus-Wochenstubenquartier hinter einer Waschbetonplatte – Foto: Marion Lehnert
×
Abriss Plattenbauten in DD-Prohlis – Hebebühnenaktion zur Feststellung von Brutplätzen und Fledermausquartieren – Foto: Marion Lehnert
Abriss Plattenbauten in DD-Prohlis – Hebebühnenaktion zur Feststellung von Brutplätzen und Fledermausquartieren – Foto: Marion Lehnert
×
Turmfalkenbrut Dresden, Maxim-Gorki-Str. – Foto: Jens Gerber
Turmfalkenbrut Dresden, Maxim-Gorki-Str. – Foto: Jens Gerber



Mitglied werden!
Werde aktiv für Mensch und Natur!