RV Dresden-MeißenProjekteRenaturierung Bergmolchteich im Wachwitzgrund

Renaturierung Bergmolchteich im Wachwitzgrund

Bergmolch – Foto: Kathy Büscher, NABU Rinteln
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Bergmolch – Foto: Kathy Büscher, NABU Rinteln

Seit 2018 bemühen sich die Naturschutzmacher*innen der Arbeitsgruppe Natur im Schönfeder Hochland darum, den Bergmolchteich zu einem Biotop wiederzubeleben. Wir erinnern uns; im Herbst 2018 war der Teich, der sich im oberen Drittel des Wachwitzgrundes befindet, verlandet. Selbst der Wachwitzbach, der den Teich normalerweise mit Wasser speist, war aufgrund der Hitze und Dürre ausgetrocknet. Sofortmaßnahmen mussten ergriffen werden, um den Biotop zu retten. Der Eigentümer stimmte zu. Im September rückte ein Minibagger des Naturschutzinstituts Dresden an und baggerte einen Teil der Sedimente aus dem Teich und lagerte sie am Rand ab. Viele Hände der Arbeitsgruppenmitglieder packten an, um einen Abfluss zu bauen und den verstopften Zulauf freizulegen. So konnte sich wieder Wasser ansammeln. Einen ausführlichen Bericht zu den 2018er Aktionen gibt es hier: Arbeitsgruppe Natur im Schönfelder Hochland ergreift Sofortmaßnahmen für Molche und Frösche im Wachwitzgrund

Der Teich füllte sich und schon im darauffolgenden Frühjahr stellten sich Teichmolche ein. Im Frühjahr 2020 laichten Grasfrösche und später konnten neben Teichmolchen, auch Bergmolche und sogar Feuersalamander nachgewiesen werden. Aber es sind auch Libellen und weitere Insektenarten unter und über der Wasseroberfläche zurückgekommen. In der Dämmerung jagen Fledermäuse nach Insekten. In diesem Frühjahr waren sie wieder da, Grasfrösche, Teichmolche und Bergmolche. Im kühlen April konnte sogar Laich von Springfröschen entdeckt werden. Das Leben ist sichtbar und hörbar zurückgekommen.

Dennoch können die Naturschutzfreund*innen die Hände nicht in den Schoß legen. Die Frühjahrswelle hat am Zufluss viel Sedimente in den Teich gespült. Die Sedimente sollten wieder ausgebaggert werden, um das Wasserspeichervermögen des Biotops zu sichern und wenn möglich zu vergrößern. Damit werden die Amphibien im kommenden Frühjahr optimale Reproduktionsbedingungen vorfinden. Mit einem größeren Wasservolumen kann der Teich auch in Dürrezeiten seine Funktion als Reproduktionsstätte und Lebensraum aufrechterhalten. Bestimmte Pflegemaßnahmen können nicht von Hand der Ehrenamtler*innen erledigt werden. Sie bedürfen des Einsatzes von Technik, der bezahlt werden muss.

Anstoß für verschiedene Initiativen der Naturfreund*innen war und ist der spürbare Klimawandel. Drei Jahre in Folge Niederschlagsdefizit und die drei wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 haben ihre Spuren hinterlassen. Wenn Quellen und Fließgewässer versiegen, Teiche trockenfallen, geraten viele Tiere in Bedrängnis. Ihre Lebensräume sind bedroht oder verschwinden unbemerkt. Das betrifft insbesondere Arten, die im und am Wasser leben.

Teiche können wichtige funktionalen Beziehungen innerhalb des Ökosystems und zwischen den Arten stabilisieren und auf diese Weise deren Widerstandsfähigkeit erhöhen. Sie heute wiederzubeleben sind konkrete naturbasierte Klimaanpassungsmaßnahmen. Diese haben das Ziel, die für die Menschen notwendigen Leistungen der Ökosysteme trotz Klimawandel langfristig zu erhalten und die Folgen der zu erwartenden, für den Menschen ungünstigen Entwicklungen (z.B. heftigere Regenfälle, häufigere Überflutungen aber auch Hitzewellen und Dürreperioden) abzupuffern.



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