RV Dresden-MeißenProjekteKopfweidenpflege

Kopfweidenpflege

Foto: Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes
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Foto: Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes

Folgendes Projekt wird/wurde vom Regionalverband Dresden-Meißen e.V. durchgeführt und mit Fördermitteln nach der Richtlinie Natürliches Erbe (RL NE/2014) gefördert:

Kopfweidenpflege in Mockritz und Kaitz 2016 – 2018

Die NABU-Arbeitsgruppe Kaitz- und Nöthnitzgrund bemüht sich um den Schutz wertvoller Biotope und FNDs und um deren Vernetzung. Dazu pflegen die Mitglieder Obstbaumreihen entlang alter Wege und pflanzen alte Sorten nach. Besondere Bedeutung für den Biotopverbund haben in diesem Gebiet die Bäche mit den an ihren Ufern wachsenden Gehölzen. Oft sind das alte Kopfweiden. Diese historischen Elemente der Kulturlandschaft zu erhalten, ist dem NABU sehr wichtig. Sie prägen das Bild der Landschaft, befestigen die Ufer und sind ein wertvoller Lebensraum für Tiere, Pflanzen, Pilze und Flechten. Neben Säugern wie Wiesel und Gelbhalsmaus und Vögeln wie Zaunkönig, Feldsperling und Gartenrotschwanz leben von und in den Bäumen vor allem Insekten: Wildbienen, Schmetterlinge (z. B. Weidenbohrer) und viele Käferarten. Sie tragen kuriose Namen wie Pinselkäfer, Vierbindiger Schmalbock, Kopfhornschröter oder Eremit. Letzterer wird auch Juchtenkäfer genannt, ist ein Blatthornkäfer aus der Familie der Rosenkäfer und stellt spezielle Bedingungen an den Mulm im Inneren alter Bäume (Feuchte, Temperatur, Pilzflora). Intakte Flussauen gehören zu seinem ursprünglichen Lebensraum. Durch deren Umwandlung und Zerschneidung ist er inzwischen stark gefährdet und als FFH-Art europaweit geschützt. In den alten Weiden bei Mockritz und Kaitz fühlt sich der Eremit wohl. Die Käfer verbringen oft ihr ganzes Leben von 4 bis 5 Jahren im selben Baum. Die Zeit als fertiger Käfer dauert nur wenige Wochen. Da sie nur wenige hundert Meter zurücklegen können, müssen in der Nähe geeignete Brutbäume stehen – Bäume mit Höhlen und Faulstellen. Sie sind besonders schützenswert. Um Lücken im Baumbestand zu schließen, steckte der NABU gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Naturschutzdienst und vielen Anwohnern und Helfern in den vergangenen 30 Jahren über 100 neue Kopfweiden. Seitdem pflegt er sie regelmäßig. Besonders wichtig ist der Erhalt der alten Bäume. Sie müssen alle 2 bis 8 Jahre auf Kopf geschnitten werden, damit sie nicht auseinanderbrechen. Bisher hatten Untere Wasser- und Naturschutzbehörde dafür gesorgt. 2017 nahm der NABU Kaitz- und Nöthnitzgrund die Pflege in die Hand. Mit Hilfe des Regionalverbandes Meißen-Dresden beantragte er Fördergelder. In 7 großen Arbeitseinsätzen wurden über 30 alte und jüngere Weiden geschnitten. Ihre Äste waren schon sehr lang und dick, die Arbeit mit den Handsägen sehr mühsam und erst das Aufräumen … Ein herzliches Dankeschön des NABU geht an die vielen fleißigen Helfer: die NAJU-Gruppe, Naturschutzhelfer, Anwohner, eine Gruppe FÖJler, die Kinder vom Jugend-Öko-Haus, die Dresdner BUND-Gruppe und fleißige Menschen aus Syrien und Eritrea. Letztere bereicherten das Picknick mit leckeren Köstlichkeiten ihrer Heimat. Alle zusammen hatten viel Spaß bei der Kopfweidenpflege und anschließend einen echten Muskelkater.

 

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Kopfweidenpflege im Kaitzgrund 2021 – Foto: Hans-Jakob Christ
Kopfweidenpflege im Kaitzgrund 2021 – Foto: Hans-Jakob Christ



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