Refugium für Insekten, Vögel und Fledermäuse
ein Förderprojekt nach der Richtlinie "Nachhaltig aus der Krise"
Eine ausführliche Version kann hier heruntergeladen, aber auch als Druckversion beim NABU Dresden-Meißen e.V. angefordert werden.

Lehrpfadstationen Refugium
Die Stationen können von verschiedenen Punkten aus erreicht werden.
Der Hauptzugang ist über die Ischlerstraße zu erreichen. Das Zugangsschild „Lehrpfad“ mit dem QR-Code und den Faltblättern befindet sich hinter der kleinen Metallbrücke.
Eine Stationsübersicht, um auch andere Zugänge nutzen zu können, finden Sie HIER:

Wiese extensiv
Die Bestandswiese, welche die gesamte Projektfläche einnimmt, wird seit vielen Jahren einmal im Jahr gemäht und gemulcht. Das Mähgut blieb also auf der Fläche liegen. Die Fläche ist deshalb relativ artenarm und nährstoffreich. Es handelt sich um eine wechselfeuchte Glatthaferwiese, welche ein gutes Potential zur Wiesenknopfwiese hat. Die Zeigerart Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist mit geringem Deckungsgrad bereits vertreten. Durch jährliche zweischürige Staffelmahd soll die Fläche zu einer artenreichen Feuchtwiese entwickelt werden und damit einen Lebensraum für zahlreiche Käfer- und Schmetterlingsarten wie den europaweit geschützten Dunklen und Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous, M. teleius) stellen
Blühwiese
Totholz
Aus Gründen des Hochwasserschutzes haben wir auf einen Totholzlagerplatz verzichtet. Der zum Teil abgestorbene kleine Apfelbaum soll zeigen, dass wir totholzbewohnenden Käferarten und anderen Insekten auch durch die Duldung kleinerer Strukturen helfen können, Rückzugs- und Reproduktionsmöglichkeiten zu finden. Hier ist wie oft auch bei der Garten-oder Landschaftsgestaltung Nichtstun der Königsweg.
Wildbienenhilfe
Nur wenige Wildbienenarten besiedeln unsere zurzeit weitverbreiteten Insektenhotels zur Fortpflanzung. Häufig haben diese Alibifunktion, denn Voraussetzung für das Überleben der über 500 Wildbienenarten in Deutschland ist stets ein ausreichendes Nahrungsangebot aus standortgerechten und regiotypischen Stauden, Sträuchern und einjährigen Pflanzen, aber auch in Form von speziellen Trachtpflanzen für Pollenspezialisten.
Schwarzpappeln
Die Schwarzpappel (Populus nigra) ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Als Art der feuchten Auwälder und Flussbegleiter großer Ströme in Europa resultiert ihre Gefährdung aus der Trockenlegung infolge Grundwasserabsenkungen und der Rodung von Auebereichen. (3) Durch nicht heimische Pappeln, wie die über Stecklinge verbreitete Kanadische Schwarzpappel (Populus deltoides x nigra) (1), hybridisiert Populus nigra sehr stark und kann nur noch durch genetische Analyse eindeutig differenziert werden.
Vogelschutzhecke
Auf dem südlichen Teil der Projektfläche wurden 65 gebietseigene Sträucher, wenn verfügbar aus dem Vorkommensgebiet 2, sonst aus dem Vorkommensgebiet 3, angepflanzt.
Ziel ist es hier vor allem auf die Bedeutung und den praktischen Nutzen von Hecken und Sträuchern, welche in der Naturschutzgesetzgebung vollkommen unterrepräsentiert sind, aufmerksam zu machen. Sowohl für Insekten, Fledermäuse als auch für Vögel und andere Tiere soll die 65 m lange und 2 m breite Hecke Nahrungsgrundlage, Rückzugsraum und Fortpflanzungsmöglichkeit werden.
Eine detaillierte Artenliste der angepflanzten Sträucher ist beim NABU verfügbar und kann eingesehen werden.
Außenstationen
Streuobstwiese
2014 wurden auf der wechselfeuchten Wiese außerhalb der Projektfläche 26 hochstämmige Kulturobstbäume (Apfel, Birne, Pflaume und Süßkirsche) angepflanzt. Die Wiese, jetzt mit 28 Bäumen, wird seitdem regelmäßig gepflegt. Nun schon zu stattlichen Bäumen herangewachsen, bieten sie Bienen, Schmetterlingen, Käfern, Vögeln und Fledermäusen einen wertvollen Lebens- und Rückzugsraum.
Steinhaufen
Der Steinhaufen, welcher sich westlich der Projektfläche befindet, wurde vor vielen Jahren als Zauneidechsenhabitat im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen angelegt. Die Zauneidechse ist eine nach der FFH-Richtlinie streng geschützte Art, die durch die Beseitigung von Brachflächen, Straßen- und Siedlungsbau, Randstreifen und Böschungen ihre Lebensräume immer mehr verlor.
Quellen
