RV Dresden-MeißenProjekteVermeidung von Vogelkollision an Glasflächen

Vermeidung von Vogelkollisionen an Glasflächen

Projektbeschreibung

Der NABU Regionalverband Dresden – Meißen e.V. bekommt für den Zeitraum von drei Jahren ein umfangreiches Artenschutzprojekt zur Verringerung von Vogelkollisionen an Glasflächen vom Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft gefördert.

Aufbauend auf bereits existierende fachlich qualifizierten Studien und den im Rahmen der Projektarbeit zu recherchierenden neuesten Erkenntnissen zum Thema, ist das Projekt vor allem auf praktische lösungsorientierte Maßnahmen in Sachsen ausgerichtet. Details finden Sie auch in unserem Handlungsleitfaden zur Vermeidung von Vogelkollision.

Des Weiteren wurde im Rahmen des Projektes ein Faltblatt zum Vogelschutz an Fahrgastunterständen erarbeitet. Dieses wendet sich an Stadtplanungsämter, Planungsbüros, Umweltämter, Verkehrsverbünde, Städte und Gemeinden.

Im September 2022 erschienen: Die Broschüre „Glasdesign und Vogelschutz“ mit Projektergebnissen zur Einschätzung des Gefährdungspotenzials an verglasten Gebäuden, vogelfreundlichen Lösungen im Planungsprozess, Gastbeiträgen zu gesetzlichen Grundlagen, Untersuchungsmethodik an Bestandsgebäuden, der Situation auf dem Campus der TU Dresden u.v.a.m.

Ausgangssituation

Im Rahmen von Neubau und Sanierung kommen immer mehr Glasflächen in großen Dimensionen zum Einsatz – Wintergärten, Aufzugstürme, ganze Glasgebäude, Fahrgastunterstände und gläserne Gebäudeverbindungen stellen durch Spiegelungen und Durchsicht ernsthafte Gefahren für Vögel dar. Schätzungen zufolge sterben pro Gebäude mit größeren Glasflächen 2 bis 20 Vögel im Jahr. Die Hochrechnungen sind dementsprechend schockierend.

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Der NABU-Regionalverband auf der Messe Bauen – Kaufen – Wohnen am 11. und 12.09.2021 in Dresden – Foto: Sylvia Siebert
Der NABU-Regionalverband auf der Messe Bauen – Kaufen – Wohnen am 11. und 12.09.2021 in Dresden – Foto: Sylvia Siebert
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Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft – Foto: Marion Lehnert
Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft – Foto: Marion Lehnert

Projektinhalte

Primär sollte im Rahmen der Gebäudegestaltung natürlich zunächst der Einsatz großer Glasflächen verringert werden und nach alternativen Möglichkeiten seitens der Planenden gesucht werden.

Der Schutz vor Vogelkollisionen an großen Glasflächen im Rahmen der Projektaktivitäten soll sich vor allem auf die Anwendung praktischer Schutzmaßnahmen an Glasstrukturen konzentrieren und das besondere gestalterische und kreative Potenzial zur Akzeptanzerhöhung herausstellen, um die Verluste an Vögeln zu minimieren. Anhand ästhetisch ansprechender Lösungen, die eine möglichst breite Palette von Glasgestaltungstechniken einbezieht, werden Problemlösungen vorgeschlagen. Dafür soll u.a. ein bedeutendes und repräsentatives Objekt gefunden werden, dass im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht.

Ein Handlungsleitfaden mit kreativen, künstlerischen und methodischen Beispielen, der ansprechende sehenswerte und fachliche Gestaltungen präsentiert, dient dazu, bei den Verantwortungstragenden ein Problembewusstsein zum Thema zu schaffen und die notwendige Akzeptanz von Lösungen zu verstärken.

Darauf aufbauend wurde im 2. Projektjahr eine Broschüre „Vogelschutz und Glasdesign im Außenbereich“ erarbeitet, die die verschiedenen Möglichkeiten der Glasgestaltung sowohl in der Planungsphase zur Prävention als auch die Techniken vorstellt, die bei bereits errichteten Glaskonstruktionen zur Anwendung kommen können.

Durch Power-Point-Vorträge möchten wir insbesondere bei den tangierenden Verantwortlichen, EigentümerInnen, ArchitektInnen und Planenden und im Rahmen von Projekttagen an Schulen eine Sensibilisierung und ein Umdenken einleiten, dem Artenschutz auch bei der Gebäudegestaltung seine notwendige Beachtung zukommen zu lassen.

Die Gestaltung eines Fahrgastunterstandes der DVB oder der Deutschen Bahn dient hierbei als praktisches Beispiel. Die laufenden Projektergebnisse stellen wir dann im Rahmen von Informationsständen auf Messen und Stadtfesten vor, um die Problematik damit stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. So waren wir beispielsweise vom 11./12.09. auf der Dresdner Messe Bauen – Kaufen – Wohnen mit einem Stand vertreten.

Grafik: SMEKUL
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Grafik: SMEKUL

Durch die Unterbreitung von Markierungsvorschlägen werden Impulse und Vorbildwirkungen für künftige Glasgestaltungen geschaffen. Ziel ist es, die zum Teil großen Verluste von besonders und streng geschützten Vögeln durch Kollisionen an Glasflächen zu vermeiden und damit unsere lokalen Populationen zu schützen und zu erhalten.



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